Kann man für Menschenrechte eintreten, indem man einem Sportereignis fernbleibt? Und wie ist es bei einer Propagandaveranstaltung für eine Diktatur? Es gibt viele Argumente für und wider einen Boykott der olympischen Spiele 2008 in Peking. Aber warum überhaupt Olympia? Warum erwägt man keine andere Art des Proteste gegen die blutige Niederschlagung tibetischer Demonstrationen durch die chinesische Regierung? Weil die olympischen Spiele eine perfekte Bühne für Proteste darstellen. Wer auf einem medialen Großereignis Aufsehen erregt, kann sich sicher sein, dass seine Botschaft in die ganze Welt getragen wird. Schon Monate vor dem eigentlichen Beginn der Spiele überstrahlen die Erwartungen bereits die Nachrichten aus der Region. Wer dieser Tage an China denkt, denkt auch an Olympia. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Berichterstattung über das blutige Aufflammen des Tibetkonflikts im März 2008 auch sofort eine Verbindung zu den olympischen Spielen herstellt. Und darum werden wir während der Olympiade auch immer wieder von Tibet hören.
Die Idee eines Olympiaboykotts wird schon längere Zeit diskutiert, erlebt aber mit Tibetkrise eine "Blütezeit". In der Mehrheit der Beiträge wird ein Boykott jedoch abgelehnt, was vermutlich auch damit zusammenhängt, dass zumeist Leute zu Wort kommen, die von Olympia profitieren, wie z.B. Sportler, Sportverbände - oder Journalisten.
Zahl der Artikel über Olypiaboykott in China, gefunden durch die Google News Archivsuche.
»Die brauchst du ja jetzt nicht mehr!«China organisiert den olympischen Fackellauf. |